Talent Management Experte Dr. Sassan Yussefi war zu Gast am FB 7


In seinem Vortrag im Rahmen des Spezialisierungsmodules „Integrated Talent Management“ im Studiengang BBA bei Prof. Dr. Weinert sprach Dr. Sassan Yussefi, Senior Director Advisory Services beim Corporate Leadership Council zum Thema „Die Praxis des Talent Managements“.


Herr Dr. Yussefi stellte zu Beginn das Corporate Leadership Council, kurz CLC, vor. Das CLC bietet – neben anderen Geschäftsfeldern – Best Practice-Studien, Benchmarks, Surveys und Consultingleistungen im Bereich Personal an.

Durch das Identifizieren und Nutzen von erprobten Best Practices der weltweit erfolgreichsten Unternehmen („What the best companies do“) hilft CLC dem Top Management bei der Verbesserung des Personalmanagements. Nach eigener Aussage berät CLC 85 Prozent der Fortune 500, 50 Prozent der Dow Jones Asian Titans und 70 Prozent der FTSE 100-Unternehmen. Eine globale Research-Organisation sowie ein HR-Netzwerk von über 1.200 Unternehmen ermöglichen es, zu aktuellen Fragestellungen des HR-Managements faktenbasierte Entscheidungsunterstützung anbieten zu können.

Die aktuelle Situation
Die Ergebnisse einer aktuellen Talent-Management-Studie wurden im Rahmen des Vortrags präsentiert. Es konnte u.a. gezeigt werden, dass die Investitionen von Unternehmen in Führungskräfte- und Personalentwicklung zunehmen, der Anteil der „Ready Nows“, d.h. der qualifizierten Nachfolger für herausragende Positionen, sinkt. Die Entwicklung findet entsprechend häufig nicht zielgenau statt.

Weiterhin konnte die Studie die steigende Bedeutung des Talent Managements untermauern. Immer mehr Unternehmen strukturieren ihre Personalfunktion um und installieren einen „Head of Talent Management“, der die vormals separaten Abteilungen „Rekrutierung“, „Führungskräfteentwicklung“ und „Personalentwicklung“ zusammenfasst.

Dann präsentierte Herr Dr. Yussefi die 15 Komponenten der vom Corporate Leadership Council empfohlenen Talent Management-Strategie, die sich auf die fünf wesentlichen Hauptkategorien reduzieren lassen:

  1. Establishing a Functional Foundation for Success
  2. Recruiting Critical Talent Segments
  3. Identifying, Developing, and Engaging Talent
  4. Overcoming Leadership Succession Risks
  5. Managing Employee Performance

 

Im Folgenden stellte er die fünf gravierendsten Fehler bei der Einführung eines integrierten Talent Management vor und gab anhand von bewährten „Best Practices“ Lösungsbeispiele zu deren Vermeidung.

  1. Das Talent Management wird zwar innerhalb der HR-Funktion immer besser integriert, die Integration mit dem Linienmanagement wird hingegen oftmals vernachlässigt.
  2. Erfolgreiches Talent Management setzt zwar Integration und Datenaustausch voraus, dennoch führt die Einführung eines entsprechenden IT-Systems nicht zwangsläufig zu besseren Ergebnissen. Das IT-System kann bestenfalls eine wertvolle Grundlage für ein erfolgreiches Talent Management sein.
  3. Das Streben nach Perfektion zur Etablierung eines integrierten Talent Managements darf nicht dazu führen, dass die Integration zum eigentlichen Ziel erklärt wird. Vielmehr ist das übergeordnete Ziel, die besten Personen zur richtigen Zeit auf erfolgskritischen Schlüsselpositionen einsetzen zu können.
  4. Ein vollständig standardisiertes Talent Management, das regionale Unterschiede nicht berücksichtig, scheitert.
  5. Investitionen in Talent Management sind nur dann vertretbar, wenn ihnen auch ein entsprechender „Business Case“ zugrunde liegt.

 

Während des Vortrages sowie in der anschließenden Diskussion stellten die Studierenden zahlreiche Fragen, welche die Aussagen Herrn Dr. Yussefis kritisch reflektierten. Es zeigte sich entsprechend, dass die Studierenden durch das Fach „Integrated Talent Management“ hervorragend ausgebildet wurden.

Der Fachbereich Wirtschaft bedankt sich herzlich bei Dr. Yussefi für seinen informativen Gastvortrag!


<< zurück

Veröffentlicht am 04.07.2012 um 10:52 Uhr
von T. Grischkat